Shikeis Zimmer

Sayoko fühlte sich aus irgendeinem ihr unbekannten Grund träge und schwach. Sie wollte nicht die Augen aufschlagen, weil ihre Lider so schwer waren, doch dann merkte sie zwei Hände, die sie festhielten, woraufhin sie denjenigen sehen wollte. So erfuhr sie, dass es Shi war, der sie auf seinem Bett sitzend festhielt und sie hier war, ohne zu wissen, wieso. Nach einem kurzen Blinzeln sah sie ihn fragend an. "Wieso... bin ich in deinem Zimmer?", entfuhr es ihr ungläubig.

"Pssscht" Shikei strich ihr zärtlich über die Wange "Ich weiß nicht nachdem ich von Kaname zurrückkam hab ich dich ohnmächtig am Boden liegen gesehen. Ich hab dich zu mir genommen, aber zum Glück scheint ja alles ok zu sein, hast du sowas öfter?" Je einfacher die Geschichte desto leichter wurde sie geglaubt. Die Waffen hatte er schon wieder verräumt es konnte ihm also nichts passieren.

Sayokos Kopf war leer gefegt, als sie daran dachte, was geschehen war. Die letzten Stunden schienen gar nicht vergangen zu sein, als wäre sie in der Zeit gesprungen. "Nein, ich bin noch nie einfach zusammen gebrochen", sagte sie skeptisch und blieb in Shikeis Nähe. "Erst nachdem... wir miteinander fertig waren, habe ich das wohl gehabt. Aber ich fühle mich total merkwürdig. Als hätte ich da viel länger gelegen, als es gesund gewesen wäre."

Shikei zog sie langsam an seine Schulter und strich durch ihr blondes Haar "Kann ich irgendwas für dich tun, gibt es irgendwas damit du dich besser fühlst?" Es tat ihm insgeheim leid dass er Sayoko belügen musste doch was wären die Alternativen gewesen?

"Dass du anwesend bist, reicht mir schon", gestand Sayoko mit einem schwachem Lächeln und lehnte ihren Kopf an Shikeis Schulter. Ihre Hand wanderte auf seine Brust, um dort zu verweilen, während sie die andere bei sich behielt. Dass sie so etwas wie einen Black Out hatte, war äußerst komisch und dass sie sich ausgerechnet an die Stunden nach der innigen Zeit mit dem Schwarzhaarigen nicht erinnern konnte, brachte ihr noch mehr Kopfschmerzen. "Hat sich... denn überhaupt wer gefragt, wo ich bin?", fragte sie leicht verunsichert, da es ihr irgendwie in den Sinn kam, dass bis auf Shikei niemand nach ihr gesucht hätte.

"Um die Tageszeit? ich denke nicht..." Shi musste dieses Fragestellen schleunigst unterbinden sollte es irgendwann passieren dass er sich verplapperte. Langsam zog er sie aufs Bett und flüsterte " Ich verspreche ich finde raus warum du zusammengebrochen bist. Kurz blitzten seine Fangzähne auf und er zog sie zu sich und hauchte ihr einen Kuss auf den Mund.

Deine Augen zeigen aber etwas merkwürdiges. Was ist mit dir los? Willst du mir damit etwas sagen? Hast du etwa schon wieder Angst vor dir selbst? Irgendwo schläft in dir ein Herz mit Leidenschaft, man muss es nur wecken, die Liebe wachküssen und es geborgen halten. Du trägst so vieles mit dir herum und jetzt willst du noch etwas herausfinden. Halse dir nicht zu viel auf, sonst mache ich mir noch mehr Sorgen. Verunsichert ließ Sayoko den Kuss auf ihren Lippen verschwinden und flüsterte: "Du musst das nicht machen, es kann egal sein, wieso. Vielleicht habe ich einfach nur eine kleine Irritation von der Ohrfeige gehabt, die sich erst später geäußert hat. Du musst dich darum nicht kümmern." Bittend legte sie ihre Stirn auf seine. "Ich mache mir aber irgendwie Sorgen um dich."

"Du brauchst dir keine Sorgen um mich machen" flüsterte Shi Sayoko in ihr Gesicht und strich mit seiner Hand ihren Nacken ab und kraulte leicht ihren Hinterkopf. "Mit mir ist alles in Ordnung" Seine Stirn wich nicht zurück sondern ließ ihre an seiner lehnen doch kam er selbst nicht näher sondern blickte ihre olivgrün-grauen Augen welche ihn verträumt anstarrten.

Wie eine Katze, die es genoss, gekrault zu werden, schloss Sayoko die schwarz umrahmten Augen. Ein schwaches Lächeln trat in ihr Gesicht, als Shikeis Hand sie dazu brachte, am Nacken eine kleine Gänsehaut zu entwickeln. "Das sagst du", hauchte sie und blickte ihn dann bittend an. "Aber denkst du es auch? Ich will dir nicht zur Last fallen."

"Ich weiß es, es gibt nichts warum du dir um mich Sorgen machen müsstest" lächelte er leicht während er sich einzelne Strähnen wegschob. Sein Finger legte sich langsam auf ihren wohlgeformten Mund und drückten ihre Unterlippe leicht nach unten sodass sich ihre weißen Zähne hervorblitzten.

Wie von selbst gab Sayokos Kiefer ein wenig nach und ihr Mund öffnete sich, als Shikei ihre Lippe hinab drückte. Sie schenkte ihm einfach Glauben, da sie nun nicht mehr widersprechen wollte. Mit sanft gesenkten Lidern blickte sie in Shis rote Augen, wobei sie ein wenig frech wurde und ihre Lippen um seinen Finger schloss, um ihn gefangen zu halten. Ihre Hand legte sich derweil an seine Wange und hielt sein Gesicht fest.

Shikei zog mit etwas Gewalt seinen Finger aus ihrem Mund während seine Augen sich in ihren verloren "Woran denkst du?" flüsterte der Vampir leise und zog sie noch näher zu sich auch wenn das nicht möglich schien. Seine Hände fuhren um ihre Hüften und schlossen sich um ihren Unterrücken während er Sayo fragend anblickte.

"An was ich denke", sagte Sayoko leise vor sich hin und ließ ihren Blick auf Shikei ruhen. "Eigentlich an nichts anderes als dich, sollte sich nichts anderes in meinen Kopf schleichen." Danach nahm sie wieder sein Gesicht zwischen ihre Hände und zog es zu sich hinab. Auch wenn sie ihre Lippen zaghaft auf seine legte, drang ihre Zunge umso schneller vor. An vieles, gar nichts, aber in deiner Gegenwart immer an dich, nicht mal an mich.

Etwas zaghaft erwiederte Shikei ihren Kuss und beugte sich langsam über sie nachdem er sie auf den Rücken gedreht hatte. "Was bin ich für dich?" flüsterte er ohne es selbst wirklich zu merken in ihr Ohr hinein. Einzelne blonde wellige Strähnen wurden von seinen Fingerspitzen hinter ihre Ohren geschoben. Egal wohin seine rubinroten Augen blickten wurden sie immer von ihrem Blick angezogen.

"Das beantwortet sich, wenn du dich von mir entfernst. Dann will ich nämlich wieder in deiner Nähe sein und dich bei mir haben", sagte Sayoko mit einem ehrlichen Lächeln und stützte sich dann nochmal ab, um sich zu Shikeis Ohr zu begeben. "Ich denke, so fühlt es sich an, wenn man jemanden lieben lernt." Leicht drehte sie ihren Kopf zu ihm und ließ sich dann wieder sinken. Sie hatte ein starkes Unsicherheitsgefühl in den Beinen, als sie vor ihm lag und nun das gesagt hatte, was ihre neuen Erfahrungen zusammenfasste.

"Was ist das wonach du dich am meisten sehnst?" fragte Shikei flüsternd während seine Lippen leicht über ihr Ohrläppchen strichen und dort verharrten. Der süße Duft ihrer Haut und ihres Haars fanden sich in seine Nasenlöcher und ließen nichts als Wohlbefinden zurück. Die Hände des Night-Class Schülers strichen über Sayokos Hals und über ihre zierlichen Schultern.

"Verhörst du mich etwa?", fragte Sayoko mit leicht amüsiertem Ton, doch genoss jede seiner Gestiken und kleinen Berührungen. Sie schloss die Augen und erzählte etwas verträumt: "Im Moment nach dir, weil du meine anderen Gedanken komplett beiseite drängst und ich nur an dich denke. Entschuldige, wenn ich dir so verfallen bin." Ein Grinsen umspielte ihre Lippen.

Er drehte seinen Kopf sodass sich seine pulsierende Halsschlagader Sayoko entgegenspannte "Du kannst...wenn du willst." Irgendwie hatte er den gewissen Drang danach ihr sein Blut zu schenken, und in gewisser Weise war es eine Genugtuung dafür was er ihr heute angetan hatte. Er wusste selbst nicht wieso er das tat was er ihr gerade anbot.

Verwirrt schob Sayoko die Augenbrauen zusammen, als sie sah, was Shikei ihr vor den Mund hielt. "Wie kommst du auf diese Idee?", fragte sie fast vorwurfsvoll und suchte seinen Blick. Dass er ihr anbot, von ihm zu trinken, verwirrte die Blonde. Sie konnte diese Handlung mit nichts in Verbindung bringen, sie kam aus heiterem Himmel. Als ihre Augen dank Unterdrückung nicht rot glühten, sagte sie ernst: "Ich gebe zwar zu, dass ich nicht gern Bluttabletten nehme, aber ich werde nicht von dir trinken. Du hast es bei mir vorgehabt und konntest dich fangen, nun fange nicht mit so etwas an. Blut ist doch kein Bestandteil für irgendetwas."

Shi konnte nicht erklären warum doch die Ablehnung Sayokos schmerzte ihn. Das Wesen des Vampirs war verwunderlich. Scheinbar verlangte der Trieb nicht nur nach Blut sondern man wünschte dass es so starke Zuneigung gab dass man sich wünschte dem anderen sein Blut zu schenken. Der Vampir fühlte sich wie ein Teenager nach einem Korb seiner großen Liebe. "Es war auch nur ein Angebot" flüsterte Shikei und stand vom Bett auf um dann Sayoko in seinem Zimmer zu lassen und die Tür hinter sich zu schließen.

look:Eingangshalle

Mit einem plötzlichen Reuegefühl, als hätte Sayoko Shikei eine Ohrfreige verpasst, die sie ihm nicht hatte geben wollen, stand sie von seinem Bett auf. Ob es richtig war, ihm jetzt hinterher zu laufen oder nicht, war ihr egal, aber sie war fast wie von einer Stichflamme davon getroffen worden, dass er jetzt vor ihr geflohen war.

look: Eingangshalle

Shikei lag frisch aus dem Unterricht auf seinem Bett und starrte in die Luft. Ein Shirt in einem dunklen Weinrot schmückte seineen schmalen narbenübersäten Körper. Durch seine Position der Arme war das Oberteil ein paar Cm hochgezogen und ließen einen Blick auf seinen Unterbauch erhaschen. 2 Tage war es jetzt her dass er Sayoko gesagt hatte, er müsste nachdenken und ihn dieser Zeit ohne ihr war es ihm auch mehr oder weniger klar geworden und hatte sich eine passende Alternative zurechtgelegt die ihn aber auch seine Gefühle für die Blonde entfalten ließen. Plötzlich hörte er dass jemand direkt auf sein Zimmer steuerte "Herein" sagte er leise bevor dieser überhaupt geklopft hatte.

Sayokos Hand hielt mitten in der Bewegung zu Shikeis Zimmertür inne, als sie schon die Bitte, einzutreten, erhielt. Zaghaft drückte sie die Klinke herunter und ließ zuerst ihre Augen nach dem schmalen, aber für Sayoko doch interessanten Körper suchen. Als sie Shikei erblickt hatte, trat sie ein und schloss die Tür. Ihr war es fast ein wenig peinlich, das ihr Langarmkleid nahezu ihre obrigen großen Rundungen umarmte und am ihrem Becken das gleiche tat. Sie verschränkte die Arme hinter dem Rücken und schüttelte den Kopf, um eine Strähne aus ihrem Auge zu befördern. "Hallo", sagte sie etwas dezent, um ihn keinesfalls zu bedrängen. "Hast du... nachgedacht?"

Shikei hatte eigentlich erst in 1-2 Tagen mit ihr gerechnet aber es war schön sie zu sehen. Mit einer kurzen Mimik deutete er ihr sich aufs Bett zu setzen. Shi konnte seine Augen nicht von dem Kleid lassen welches ihren Ausschnitt gerade zu präsentierte und ihre schmalen Hüften betonte. Hatte sie das Kleid extra für ihn angezogen? Der Schwarzhaarige schüttelte den Kopf.

Sayoko drückte den kurzen Teil des Kleids unterhalb ihres Beckens an sich heran, als sie sich setzte und die Knie aneinander drückte. Sie legte ihre Hände unsicher auf ihre Schenkel und sah Shikei vorerst nicht an. Nachdem sie ein bisschen geschwiegen hatte, strich die Blonde sich Strähnen hinters linke Ohr, um den Schwarzhaarigen mit gedrehtem Kopf zu betrachten. "Magst du mir sagen, was du entschieden hast? Was deine Gedanken sind?", fragte sie und schaute ihn fast flehend an, sie aus ihrer Unsicherheit zu erlösen.