Schlafzimmer von Nadeshiko

Das Zimmer des Vampirmädchens ist groß und mit luxuriösen Möbeln eingerichtet, die Wänden sind in weißen und königsblauen Tönen gestrichen und überall sind duftende Blumen zu finden, die mit ihren lebensfrohen Farben den Raum schmücken. Es gibt ein Himmelbett mit schwarzer und roter Bettwäsche, dazu einige gemütliche Polster in verschiedensten Mustern. Neben dem Schlafplatz stehen zwei Nachtkästchen, gebaut aus dunklem Holz. Auf dem linken steht eine Lampe, auf der rechten eine dunkelrote Vase mit weißen Orchideen darin. Der Raum ist noch mit einem prunkvollen Kronleuchter, einem Tisch mit etlichen Sachen darauf sowie Schränken ausgestattet, auch hängen einige Bilder und Verzierungen an den Wänden. Das Badezimmer ist mit einer Tür mit dem Schlafzimmer verbunden und in weiße Farben gehüllt, es beinhaltete genau das was auch da sein sollte.

Nachdem Nadeshiko ihre schwarze Jacke an dem Kleiderhaken aufgehängt hatte und auf ihr Zimmer gegangen war, dabei die Türe aber offen ließ, ging sie zu dem großen Fenster während sie ihre Hände durch ihr langes weißes Haar gleiten ließ. Sie blickte mit müden Augen hinaus und beobachtete die raschelnden Blätter, als der Wind durch die Baumkronen zischte und die Kälte förmlich an den Glasscheiben abprallte. "Wer ist nur dieser blonde Mann? Er scheint kein Vampir zu sein...aber was sucht er dann hier?", flüsterte Nade ratlos und lehnte ihre Stirn an dem Fenster an ehe sie sich von dem Anblick abwandte und langsam auf den Tisch zuging. Dort schnappte sie sich eine orangefarben wirkende Rose und hielt diese vor das Gesicht, sie musterte die Blume aufmerksam und ließ ihren Finger sanft über die Blüten streifen. Zufrieden zog sie den betörenden Duft der Pflanze ein und schritt zu dem weichen Bett, auf dem sie sich niederfallen ließ und sich auf den Bauch legte worauf ihr Blick zu der offenen Tür gerichtet war. Aber sie schenkte ihre Aufmerksamkeit nur ihrer Vorliebe und lächelte still vor sich hin, bis sie sich plötzlich an einen der Dornen verletzte und sofort der Geruch von Blut in ihre Nase stieg. Mit gerunzelter Stirn sah sie auf die betroffene Fingerspitze hinab aus der die süße Flüssigkeit drang und strich sich gierig mit der Zunge über die geschmeidigen Lippen, ehe sie auf einmal ihren Finger an den Mund führte und ihren Lebenssaft abschleckte. Genüsslich schloss sie ihre Augen und saugte noch für einen kurzen Moment das Blut aus ehe sie ihre Lider aufschlug und damit abbrach. "Ich muss mich beherrschen...", sagte sie leise und blickte gedankenverloren zu der Rose hinab, darauf aufmerksam sich nicht erneut zu verletzen.

Mit ausdrucklosem Gesicht spielte Sayoko an ihrem linken gefüllten Ohrring herum, als ihr auf dem Gang zu den einzelnen riesigen Schlafzimmern ein vertrauter und wertvoller Duft in die Nase stieg. Sie blieb stehen und schloss ihre schwarz umrahmten Augen. Rote Flüssigkeit. Lebenswichtiges Gold mit anderer Farbe und Konsistenz. Blut. Ein gieriges Lächeln schmückte Sayokos prinzessinhaftes Gesicht. "Wo kommt es nur her?", säuselte sie grinsend und schaute nach einigen weiteren Schritten in ein Zimmer voller Blumen. Ein Vampir lag auf seinem Bett und blickte ihr bereits entgegen, aber Sayokos Blick wanderte direkt dorthin, wo das Blut ausgetreten war.

Gerade eben war Nadeshiko in ihren Gedanken verloren bis sie Schritte im Gang hörte und neugierig den Kopf hob, sofort entdeckte sie eine ihrer Mitschülerin welche ihren Blick durch das dunkle Zimmer schweifen ließ, aber dann ihre Aufmerksamkeit dem blutigen Finger widmete. Skeptisch musterte die weißhaarige Vampirin das Mädchen beim Türrahmen und achtete dabei gut darauf, die betroffene Fingerspitze zu verbergen obwohl der gesamte Raum nach dieser süßen Flüssigkeit duftete, nicht mal der verlockende Geruch von den farbenfrohen Blumen schien ihre Nase davon abzuhalten Sehnsucht nach dem süßen Duft von Blut zu entwickeln. Es war Sayoko, man hätte sie selbst aus einer großen Menge von Adeligen herauspicken können da sie auf eine andere Weise auffällig war. Die tiefgründigen grünen Augen, die jeder Zeit von Kajal umgeben waren und ihre Seelenspiegel am besten zum Vorschein brachten funkelten gierig im Mondschein. Das hellblonde, fast weiß wirkende, voluminöse Haar war hinauf gesteckt und einige Strähnen hingen ihre Schläfen hinunter. Die teure und elegante Kleidung, die bestimmt seit Neuem in ihrem Kleiderschrank zu finden war und sie wie eine Fürstin durch das Mondheim huschen ließen. Nade entfuhr ein leiser Seufzer bevor sie kurz in die Richtung ihres Säbels blickte, der aufrecht an dem Bett gelehnt war, und anschließend müde zu Sayoko blickte mit der sie schon wenige Jahre in der Akademie verbracht hatte. "Na? Aufmerksam auf den verführerischen Geruch von Blut geworden? Was willst du hier?", fragte sie mit gedämpfter Stimme und legte die orangefarbene Rose weg, dabei behielt sie das hellblonde Vampirmädchen im Auge und sie würde sich nicht davor sträuben, nach dem Griff ihrer Waffe zu greifen falls ihre Mitschülerin die Kontrolle verlieren sollte. Sie konnte es nicht leiden wenn jemand anderer ihren Lebenssaft trank, nur wenigen würden sie es gewähren.

Ein verführerisches Lächeln trat in Sayokos Gesicht, als sie von dem Finger zu dem Mädchen, dessen Name Nadeshiko gewesen war, hochblickte. Sie lehnte sich in ihrer schwarzen Hose, dem dunkelgrünen Langarmshirt mit tiefem V-Ausschnitt und schwarzen Gürtel darüber an den Türrahmen. "Blut riecht jeder Vampir", erklärte sie höhnisch. "Und unseren liebenswerten Reinblütern sind Tabletten lieber, als die echte wahre Mahlzeit. Ich würde schon gern Blut trinken, aber erstens: Es ist verboten und zweitens: Dein Blut wäre bestimmt so fade wie dein Aussehen. Menschen schmecken... besser." Um das zu unterstreichen, zeigte Sayoko stolz ihre Reißzähne, welche sanft auf ihre Unterlippe drückten.

Ein spöttisches Lächeln machte sich auf Nades Lippen bemerkbar, kichernd lehnte sie sich in die weichen Polstern hinter ihrem Rücken und winkelte ihre Beine an während sie Sayoko amüsiert ansah. "Wenn du Ärger suchst, kannst du dich jeder Zeit bei mir melden. Ich werde nicht davor scheuen dir meine Meinung zu sagen und es auch noch zu verdeutlichen, aber nicht heute. Vielleicht ein anderes Mal, wenn ich mehr Energie habe um dir auf deine Zehe zu treten", murmelte sie und schloss halbwegs ihre rot schimmernden Augen, einige ihrer weißen Strähnen hingen vor ihren schwarzen Wimpern und kitzelten sie ein wenig das sie aber gekonnt ignorierte. "Wenn ich fade aussehe, was bist dann du? Eine aufgetakelte Person, die ich am liebsten aus meinem Zimmer werfen würde?" Sie schlug ihre Lider wieder gänzlich auf und fixierte Sayoko mit müdem Blick, der jedoch etwas düsteres in ihrem Inneren offenbarte.

"Tanzt du gerne mit dem Teufel?", fragte Sayoko grinsend und stieß sich vom Türrahmen ab, um die Arme vor der üppigen Oberweite zu verschränken. "Aufgetakelt? Ich würde es als hübsch bezeichnen, denn immerhin passt alles zusammen. Nichts ist übertrieben und laut deinem Blick in mein Gesicht, haben meine Katzenaugen direkt den Effekt, den sie haben sollen." Nachdenklich legte sie den Zeigefinger an die Unterlippe und schloss gleichzeitig wieder ihren Mund. "Fade passt nicht", murmelte sie. "Eher zurückgeblieben und einfältig. Du siehst nicht mal so schlecht aus wie ein Level E kurz vor seinem Tod. Uninteressante Beute eben. Du solltest dich glücklich schätzen, wenn dich überhaupt nur jemand ansieht." Sayoko kicherte darüber und legte überlegen den Kopf schief. Wie sehr es Vampire jedes Mal trifft, mit einem Level E verglichen zu werden... Selbst Adel greift das extrem an, weil diese Kreaturen einfach ekelhaft sind.

"Wie es scheint, willst du dich wirklich mit mir anlegen...Weißt du, der Tanz mit dem Teufel kann sehr interessant und aufregend sein. Man kann nie wissen wie das Spiel enden wird, aber einer der beiden wird am Ende besiegt sein. Entweder hat der gefallene Engel meine Seele geklaut und tanzt um das Feuer herum, oder ich habe mir eine schöne List ausdenken können um den Bastard in den Hintern zu treten. Und glaub mir, mir fällt so einiges ein wie ich das schaffen könnte", erwiderte Nadeshiko scharf und verfinsterte ihre Miene, ehe sie aufstand und die Arme in die Hüfte stemmte gleichzeitig war ihr kühler Blick auf das hellblonde Vampirmädchen gerichtet die sie am liebsten aufgespießt hätte. Sie presste misstrauisch die Augenbrauen zusammen und presste ihre Lippen aufeinander, dennoch konnte sie sich nicht zurückhalten etwas zu entgegnen als Sayoko sie mit einem typischen Level E verglich. "Hübsch? Selbst du könntest den schönsten Level A Vampir auf Erden oder die meist geschminkte Tussi übertreffen, das äußerliche ist nicht wichtig wie so mancher denkt. Würde dein Inneres dein Aussehen wiederspiegeln, wärst du in meinen Augen, und vielleicht sogar in manch anderen, hässlich und nutzlos. Mag sein, dass mein Style etwas mehr ausgefallener als deiner ist, aber hey. Ich fühle mich wohl, ich tue was mir passt und wenn jemand etwas dagegen hat und sich darüber noch lustig macht, bekommt meine Faust in seine Fresse." Zwar machte es sie ein wenig fertig mit so einem Tier verglichen zu werden, die sie öfters jagte, aber diese Aussage ließ sie an sich wie ein harmloser Stein abprallen und verzog dabei keine weitere Miene obwohl in ihren Augen Wut aufloderte.

Amüsiert lachte Sayoko auf und schloss ihre olivgrünen Augen. Mehr hat sie nicht zu bieten? Meine Güte, sie ist ein schwacher Gegner. Ich habe mehr erwartet. "Wie ich im Inneren bin, kannst du nicht von meinem Äußeren erschließen", wies sie Nadeshiko hin. "Und Schönheit liegt im Auge des Betrachters, wie die Menschen so schön sagen. Du kannst unmöglich für Reinblüter oder andere Adelige sprechen." Sayoko drehte sich mit einem eleganten Hüftschwung von ihrer neugewonnen Feindin weg, aber zuckte heimtückisch mit ihrem Zeigefinger. Plötzlich flog eine Vase von einer Kommode und zerplatzte laut auf dem Boden.

Für einen Moment zuckte Nadeshiko zusammen als die wunderschöne Vase mit einigen prächtigen Blumen von unsichtbarer Macht hinunter geworfen wurden und in viele Scherben auf dem Boden zersplitterte worauf ihr Geduldsfaden riss und sie wütend ihre Hände zu festen Fäusten ballte. Sie starrte Löcher in Sayokos Rücken und wünschte sich, dass ihr Körper davon aufgespießt wurde und dass das verwöhnte Mädchen Nade nicht unterschätzen sollte. Bevor der hellblonde Vampir aus dem Zimmer verschwinden und in den Gang treten konnte, ließ Nade ihre herunter hängende Arme zu Wasser werden und fixierte Sayoko zornentbrannt als würde sie auf sie zuspringen. Ehe die ins Fixier genommene reagieren konnte, zauberte die Blumenliebhaberin mit ihren verwandelten Körperglieder die kühle Flüssigkeit herbei und schleuderte diese in Form eines großen Balles auf das verwöhnte Mädchen zu. "Ich habe dir doch gesagt: Leg' dich nicht mit mir an, wenn ich wieder meine Kräfte getankt und genügend Schlaf gefunden habe, kannst du mehr erwarten. Das ist nur die Kostprobe", sprach sie zischend nachdem Sayoko von dem Wasser getroffen wurde und ihre Kleidung an der Rückseite völlig nass war, selbst einige Strähnen glitzerten mit den Wasserperlen darinnen und rannten an ihren Schläfen hinunter.

Sayoko zog scharf die Luft ein, als ihre Rückseite plötzlich verkühlte und ihre wundervollen Haare nass geworden waren. "Die wertlose Kopie eines Level E", zischte sie, drehte sich um und lächelte dann. "Du bist also schwach? Schön, ich bin bei Kräften, meine Liebe." Die Blonde streckte den Arm aus und zog den Stuhl eines Schreibtischs in hohem Tempo in ihre Richtung. Da Nadeshiko dabei im Weg war, wurden ihr die Beine weggestoßen und sie fiel über das Objekt, das sich seine Richtung erkämpfte. Am Boden schaute die Weishaarige zu ihrer Zimmerbesucherin hinauf. Diese sagte: "Ich werde dein Zimmer heil lassen, da ich keine Lust auf Kaname und seine idiotischen Anweisungen habe. Aber lasse dir gesagt sein, dass ich nicht wortlos an so einem Wesen wie dir vorbei gehen werde. Schwachen muss gesagt werden, was sie sind, ansonsten überschätzen sie sich und geraten ganz schnell in Gefahr." Höhnisch lächelnd trat sie nun aus dem Zimmer und war zur Hälfte mit dem Gesicht noch zu Nadeshiko gewandt, verschwunden.

"Und diejenigen, die meinen besser zu sein, überschätzen sich auch manchmal und müssen von anderen gestoppt werden bevor sie großes Chaos anrichten!", antwortete Nadeshiko wütend bevor Sayoko halbwegs aus ihrem Zimmer gehen konnte und sich noch beim Türrahmen befand. Ihr Gesicht war vor Zorn verzerrt, allerdings auch schmerzhaft als sie das Stechen in ihren Beinen spürte nachdem sie heimtückisch von dem Stuhl umgeworfen wurde und mit dem Bauch auf dem Boden gelandet war, der jedoch von einem roten Teppich überdeckt war und so ihren Fall ein wenig abdämpfen konnte. "Wenn du eine Auseinandersetzung mit mir haben willst, schön! Bitte! Ich habe dagegen nichts einzuwenden, aber denke nicht dass du mich so einfach besiegen kannst nur weil du Telekinese beherrschst. Ich besitze auch Fähigkeiten die dir den Hintern versohlen können, also überlege es dir gut was du anstellen willst", fügte sie noch drohend hinzu und funkelte Sayoko streitsüchtig an.

"Als würde ich mir die Hände an dir schmutzig machen wollen", entgegnete Sayoko und sah angewidert über die Schulter. "Ein bisschen herumplantschen ist deine Fähigkeit. Toll. Ich kann auch eine Wasserpistole in der Stadt kaufen und dich damit bespritzen. Im Auge würde so ein Strahl sogar weh tun, aber ich habe nicht das Niveau eines Kindes. Ich will mich auch nicht dazu hinunter begeben." Sie öffnete das Band um ihre Haare herum und ließ diese wellig ihren Rücken hinunter fallen. "Kaname würde es sicher nicht gefallen, ein Kampf im Mondhaus. Abgesehen davon... solltest du dir deinen Ruf nicht noch weiter ruinieren. Welcher Vampir schwärmt schon für Blumen? So etwas bescheuertes." Dann beeilte Sayoko sich, wegzukommen, um in ihrem Zimmer zu duschen und anschließend schlafen zu gehen. Du heißt für mich nicht Nadeshiko, sondern Evie. Kleiner Level E. Evie. Schöner Name.

look: Sayokos Zimmer

Verdammte, kleine, verwöhnte, hinterlistige, heimtückische, arrogante... Sie konnte so viel über sie denken was sie wollte, es könnte sich nichts daran ändern. Gereizt schlug Nade mit der freien Handfläche auf den Boden um ihre Wut so laufen zu lassen, am liebsten wäre sie hinter Sayoko hergerannt und hätte sie gegen die Wand gepresst, um drohende Wörter hinaus zu pressen bevor sie ihre gesamte Kleidung mit ihrer Fähigkeit nass gemacht hätte. Es hätte bestimmt lustig ausgesehen wie ihr Make-up ihre Wangen hinuntergelaufen und sie wie ein begossener Pudel ausgesehen wäre. Für wenige Minuten blieb das weißhaarige Mädchen noch liegen ehe es mit einem lauten Seufzer aufstand und sich schmerzhaft an dem Bett anlehnte, langsam verging das Pochen in ihren Beinen nachdem sie für eine kurze Zeit still gesessen war und sich nur im Stillen über diese Verwöhnte aufgeregt hatte. Bekümmert schweifte ihr leerer Blick zu der zerbrochenen Vase die am Boden lag, das Wasser hatte sich inzwischen in eine kleine Lacke verbreitet und die roten Nelken lagen zerstreut um die Glasscherben, selbst einige Blüten waren abgefallen. "Sie weiß nicht wie gefährlich dieses Element sein kann...Durchdringbar, aber schmerzfrei. Auflösbar, nicht treffbar. Unergründlich, nicht ausgeforscht. Mysteriös, nicht einfältig. Es kann wie ein ruhiger See in einer wunderschönen Landschaft sein oder wie ein wütender Stürm über die Meere herrschen. Es kann dir erlauben dass du in ihm baden und dich reinigen darfst, aber es kann dich auch in die Tiefe zerren und dich jämmerlich ertrinken lassen...Sie vernichtet doch schon ihren eigenen Ruf wenn sie mit anderen so redet, andere werden sie bestimmt auch hassen dennoch wagen sie es nicht, es ihr offen ins Gesicht zu sagen!", murmelte Nadeshiko nachdenklich und ballte eine Hand zu einer Faust als sie zu den restlichen Blumen blickte. Jeder hat verschiedene Vorlieben...Aido liebt es angehimmelt zu werden, Kain genießt seine Ruhe und Kodoku mag es mit Jonglierbällen zu werfen...Und ich habe eben einen grünen Daumen, sie braucht erst gar nicht mal zu reden Trübe legte sich Nade auf das Bett und ließ ihren Kopf über die Kante hängen, sodass das Blut hinauf schoss und sich ein großer Druck in ihrem Inneren aufbaute. Vielleicht konnte so etwas sie auf andere Gedanken bringen? Nebenbei ließ sie ihre Arme daneben baumeln und schloss zur Hälfte ihre geheimnisvoll rot funkelnden Augen während ihr Blick erwartungsvoll zur Tür gerichtet war.

Nach wenigen Minuten des sinnlosen Herumhängens richtete sich Nade im Bett auf und schüttelte benommen ihren Kopf, es war nun längst nach Mitternacht und sie hatte immer noch nicht aufgeräumt. Ihr entfuhr ein entnervtes Stöhnen bevor sie sich erhob und bebend zu dem niedergeworfenen Stuhl ging, um diesen aufzuheben und zu seinem ehemaligen Platz zu schieben. Nebenbei war ihr kurz schwarz vor den Augen geworden, aber sie verdrängte dieses Schwindelgefühl und widmete sich nun der zerbrochenen Vase, wehmütig sammelte sie die Scherben ein und kümmerte sich gar nicht mal darum dass sie von den scharfen Ecken erneut verletzt wurde und sich ihre Handinnenflächen mit Kratzern füllten, die sofort zu bluten begannen. Auch wenn der betörende Duft des Blutes ihr in die Nase stieg und sich der Geruch erneut im Zimmer verteilte, ignorierte sie konzentrierend das Hungergefühl und schaffte die Bruchteile weg. Nachdem sie das Wasser mit einem Stück Stoff aufgesaugt hatte und die Blumen in Gedanken verloren auf den Tisch legte, ging sie schweigend ins Badezimmer um sich unter die Dusche zu stellen. Während das heiße Wasser über ihren Körper floss und sie von jeglichem Blutgestank befreite, hatte sie nachdenklich die Augen geschlossen und durchflog alles nochmal, was sie heute erlebt hatte. Die kleinen Schnittwunden brannten als die Flüssigkeit die Handinnenfläche berührte, aber genau dieses Element war für Nadeshiko ein Segen. Es war ihre Fähigkeit, sie konnte sich augenblicklich in Wasser verwandeln und verschwinden. Einfach fliehen und erst dann zurückkehren, wann es ihr gefiel. Als sie fertig geduscht, sich abgetrocknet und in ein seidenes nachtblaues Nachtkleid geworfen hatte schloss sie leise die Tür und schritt anschließend zu ihrem Himmelbett. Ohne die Vorhänge zu zuziehen legte sie sich hinein und zog die Decke über ihren Körper, um endlich im Schlaf zu versinken und Sayoko in ihren Träumen zu jagen.

Mit gestärkten Kräften beseelt, wachte das weißhaarige Vampirmädchen am Morgen auf und schlug schlaftrunken ihre Lider auf, ohne einen Gedanken an Sayako zu verschwenden starrte sie an die Decke des Himmelbettes und rührte kaum einen Finger. Doch als das Gefühl nichts zu tun unerträglich wurde, schwang sie sich schließlich aus dem Bett und streckte sich um ihren Kreislauf anzuregen. Nachdem sie die Bettwäsche zurecht gezogen hatte, ging sie gähnend in das Badezimmer wo sie sich zurecht pflegte und ein wenig schminkte. Nachdem das erledigt war, schlüpfte sie in eine lange schwarze Hose und zog sich noch ein türkisfarbenes T-shirt an, wobei sie ihre langen weiße Haare wieder offen über ihren Rücken fallen ließ. Als sie unabsichtlich etwas über die Kratzer in ihrer Handinnenfläche streichen ließ, zog sie scharf die Luft ein und presste ihre Augen zusammen. Ohne ein Wort darüber zu verlieren schüttelte sie anschließend den Kopf und ließ den Arm vorsichtig herunter hängen, es war schon schlimm genug dass das Zimmer nach Blut roch. Seufzend zog sie sich noch passende Schuhe und eine Kette zu den Gewändern an bevor sie zu der geschlossenen Tür schritt, diese öffnete und letztendlich wieder ins Schloss fallen ließ um durch das Mondhaus zu wandeln.

look: Eingangshalle-Erdgeschoss

Einigemaßen durcheinander öffnete sie ihre Tür und ließ diese wie gewohnt offen, völlig durch den Wind ging sie zu ihrem Schreibtisch und platzierte ihre Hände auf die freie Fläche um sich nach vorne zu lehnen. Ihr Blick war verwirrt und verzweifelt, womöglich hatte sie gerade alle in Gefahr gebracht dass das Geheimnis gelüftet werden konnte. Aber nein, sie konnte es sich nicht einreden lassen dass zwei harmlose Schülerinnen irgendetwas am Schulgelände ausplauderten, das für sie Vampire gefährlich war. Immerhin würde sich der Rektor und Kaname-sama darum kümmern, ihre Gedächtnisse auslöschen wenn sie bewusstlos waren und außerdem: Wer sollte ihnen glauben? Welcher Mensch würde ihnen abkaufen dass es wahrhaftig Vampire gab? Von wo hatten sie die ersten Infos bekommen? War noch ein Vampir unvorsichtig und hatte ein bisschen etwas verraten? Schnell schüttelte die Weißhaarige ihren Kopf und schritt zu ihrem Himmelbett, dort griff sie nach ihrem Säbel und hielt diesen musternd in ihren Händen. Sanft umklammerten ihre schmalen Finger den schwarzen Griff und zogen die silberfarbene Klinge halbwegs aus der schwarzen Scheide, nachdenklich betrachtete sie die Muster in dem Metall und entdeckte selbst ihr Spiegelbild, worauf ihr Blick sofort auf den Kratzer auf ihrer Wange fiel. Unruhig zog sie das Schwert wieder in die Hülle, nebenbei schaukelte die lange weiße Quaste und Nade lehnte sich an dem geschlossenen Fenster an, auch wenn das Sonnenlicht auf ihren Rücken schien ignorierte sie diese Art von Wärme und schloss zur Hälfte ihre bekümmerten Augen, während ihre Statur nun zerbrechlich wirkte trotz dass sie ihren Säbel in den Händen hielt. "Was mache ich jetzt nur?", flüsterte sie hilflos und ließ den Kopf hängen.

Inzwischen hatte sich Nadeshiko auf das Bett gelegt und den Säbel zur Seite gelegt, für mehrere Minuten hatte sie sich nun ausgeruht um sich nicht noch mehr Gedanken über dieses Ereignis zu machen. Wer weiß, vielleicht war es doch gar nicht so schlimm. Wahrscheinlich hatte sich bereits jemand darum gekümmert und ging nun mit dem Mädchen zum Rektor...Dem weißhaarigen Mädchen entfuhr ein leiser Seufzer ehe es sich aufrichtete und kurz das Zimmer musterte, schließlich ging es zur offenen Tür und lehnte sich am Rahmen an um in den Gang zu schauen. Es war keiner zu sehen, daher beschloss Nade mal in das Erdgeschoss zu schauen.

look: Eingangshalle-Erdgeschoss

In einem Kampf mit ihren tiefsten Erinnerungen und Tränen verwickelt, kam sie letztendlich in ihrem Zimmer an und riss die Tür beinahe wütend auf ohne sie wieder zu schließen sodass jeder in den Raum sehen konnte. Mit schnellem Schritt ging sie zu ihrem Himmelbett und setzte sich darauf, um anschließend ihre Beine zu ihrem Körper zu ziehen und ihr Kinn auf die Knie zu legen um den Kopf anzulehnen, der sich innerhalb wenigen Minutens unglaublich schwer und voll anfühlte als hätte sich in ihrem Inneren ein gigantischer Druck gebaut der ihr die Luft raubte. Bekümmert schloss sie ihre Augen und unterdrückte die hochgehenden Gefühle als sie an ihre Eltern dachte, die ständig auf Reisen waren um wichtige Verträge mit Firmen zu unterschreiben oder Partner besuchen mussten. Salziges Wasser sammelte sich in ihren Augenwinkeln und rannten schließlich wie kleinen Perle ihre Wangen hinunter, wo sie dann am Ende noch mehr dunkle Flecke in ihrer schwarzen Hose hinterließen nachdem diese hinunter gefallen waren. Um sich einigermaßen abzulenken löste sie ihre Finger von den Beinen und schlug ihre Lider auf, abwesend spielte sie sich indem sie ihre Hände in Wasser und anschließend wieder zurück verwandelte. Manchmal ließ sie die Körpergliede länger in diesem Element ehe sie wieder normal waren. Sie konzentrierte sich nicht auf ihre Umgebung, sie kam nicht auf den Gedanken ob irgendjemand kommen würde oder ob sich Sayoko gerade darüber freute, gewonnen zu haben.

Sekay lief ein freundliches Lächeln auf dem Gesicht durch die Gänge der Zimmer. Ein kleines Lächeln schmückte sein Gesicht. Den heutigen Morgen, an dem er in seinem Zimmer gesessen hatte, angstvoll zitternd darauf wartend, dass "SIE" erschienen, war wieder einmal vollkommen ausgeblendet. Sie waren nicht gekommen...heute nicht, doch dasw war egal. Heute war er nicht Sekay, der depressive, Dämonen sehende Junge, der nah an der Grenze des Wahnsinns schritt. Nein in diesem Moment war er der fröhliche Vampir Sekay, der keine Probleme hatte, geisig vollkommen intakt war , und das Leben genoss.

"Huh" entfuhr es ihm, als er an einer weit offen stehenden Tür vorbeischritt und es nicht schaffte zu wiederstehen, hinein zu blicken. Er sah dort ein Mädchen. Er schätzte sie auf etwa 18 Äußerlichen Jahren. Sie war schön, sehr schön. Doch etwas störte...es störte sehr. Sie weinte. Er mochte es nicht wenn Menschen weinten. Weinen deutete auf Probleme....Es erinnerte ihn n seine andere Seite, die er immer ausblendete, wenn er unter Menschen war. Doch sie weinte...trotzdem.

Einen Moment im Türrahmen stehend beobachtete er sie, bevor er einmal kurz an der offenen Tür klopfte und ein beruigendes Lächeln aufsetzte. Er würde ihr helfen, nicht mehr zu weinen...denn er mochte kein Weinen.

Augenblicklich hörte Nadeshiko auf ihre Hände in Wasser zu verwandeln um sich abzulenken und blickte erschrocken zu der Tür wo sie auch einen ihrer Mitschüler entdeckte, der angeklopft hatte und möglicherweise bemerkt hatte dass sie weinte. Schnell versuchte sie sich zu beruhigen und wischte sich hastig über die Wangen um die Tränen zu trocknen, bevor sie ihn wirklich musterte und für einige Sekunden still war. Er hatte schwarzes verwuscheltes Haar das ihm leicht ins Gesicht hing und bemerkenswerte strahlende Augen, eines war schwarz während das andere wiederum rot funkelte. Heterochromia. Sie sah das freundliche Lächeln auf seinen Lippen und hob verwirrt die Augenbrauen an, momentan schaffte sie es nicht diese höfliche Geste zu erwidern indem sie ebenfalls lächelte. Wieso weinte sie und warum hatte sich ein so großer Druck in ihrem Inneren angestaut, als sie in der Eingangshalle war und ausgerechnet Sayoko getroffen hatte? "Brauchst du etwas?", fragte sie leise und blickte ihn zögernd an.

Sekay musterte sie für einen Moment. Sie war wirklich schön. Ihre roten, leicht violetten Augen sahen noch etwas glänzend zu ihm hinuaf, während ihre langen weißen Haare ihr Gesicht umschmeichelten. Ihre Tränen hatten etwas Schminke mit sich gerissen und so erkannte Sekay eine fast unsichtbare Narbe auf ihrer Wange, die ihre Schönheit aber in keinem Falles störte. "Nein..." war seine Antwort und er kratzte sich verlegen am Hinterkopf während er sprach. "Du sahst so aus, als könntest du etwas Gesellschaft gebrauchen..."

"Gesellschaft?", wiederholte sie zaghaft und betrachtete ihn wie er sich verlegen den Hinterkopf kratze, wobei sie ihm ein kurzanhaltendes Lächeln schenkte und nickte. Noch einmal trocknete sie ihre feuchten Wangen mit ihren Händen ab und atmete tief ein, bevor sie ihre Finger wieder auf ihre Beine legte und nachdenklich an die Wand starrte. Er ist anders als so mancher Vampir...Shikei ist still und redet nicht oft, Sayoko hingegen ist provozierend und verwöhnt...Aber er ist freundlich und scheint sich um andere zu sorgen, von ihm gibt es wenige...Nebenbei sieht er auch noch gut aus... Sie seufzte und richtete ihren Blick erneut auf ihn zu. "Du heißt Sekay, richtig? Du kannst gerne herein kommen...", entgegnete sie schließlich.

"Danke..." mit einem fragenden Blick sah er sie an. Er hatte sie noch nicht so oft gesehen und ihren Namen konnte er sich im Moment nicht ins Gedächnis rufen. Er betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich bevor er nach einen Schritt nach vorne ging und auf ihre Antwort wartete.

Für wenige Sekunden blieb sie still und betrachtete ihn weiter sorgfältig ehe sie ein wenig auf dem weichen Himmelbett zur Seite rückte und auf seinen fragenden Blick ihm ihren Namen verriet: "Ich heiße Nadeshiko, wir haben schon lange miteinander Unterricht bloß haben wir nur uns noch nicht wirklich unterhalten..." Kurz strich sie mit ihrem Finger über den langen Kratzer an ihrer Wange bis sie ihre Beine ausstreckte und ihm anbot, sich neben ihr zu setzen während sie ihre Hände hinter sich auf der schwarzen Bettwäsche abstützte.

"Ein schöner Name..." sagte Sekay und lächelte sie für einen weiteren Moment an, bevor er sich dankend neben sie setzte. Er sah sich einen Moment in dem Zimmer um und eine kurze Stille entstand. Seine Augen wanderten einen Moment üner ihre Beine, ihren Körper entlang zu ihrem Gesicht, an dem er inne hielt.