Haka kaute das Stück Kuchen und schluckte runter. "Tut mir ja leid", sagte er, "ich konnte einfach nicht widerstehen", gab er kleinlaut zu und revanchierte sich nun, in dem er ihr die Gabel abnahm und ihr ein Stück Kuchen in den Mund schob.
"Heißt dass, du... Mh..." Sie musste in ihrer Aussage inne halten, als sie das nächste Stück essen musste, um sprechen zu können. Sie zog sich die Gabel wieder zwischen den Lippen weg und schaute Haka mit einem freigelegten Auge an. "Und wie kommt es, dass gerade ich diejenige sein darf?" Die du magst? Sie überlegte es sich anders und zog wieder sein Gesicht zu ihrem heran. Dieses Mal fordernder begann sie, Haka mit einem Kuss zu verwöhnen. Nebenbei schlich ihre Hand sich auf sein Bein.
Haka hörte auch den Rest ihrer Frage in ihren Gedanken, doch konnte er selber nicht mehr genau darüber nachdenken und erwiderte ihren Kuss. Auch eine Hand von ihm schlich sich auf ihr Bein und ihr kraulte sie dort. Dann gab er ihr eine Antwort. "Du bist einfach toll, du bist klug, hast Humor und siehst unglaublich gut aus", sagte er und begann sie erneut zu küssen.
Humor? Wenn du meinst, die Schüler sind da anderer Ansicht. Ohne sofort etwas zu erwidern, genoss Manami den Kuss mehrere Minuten lang. "Aber was kann ich sagen, ohne mich lächerlich zu machen?", fragte sie selbstkritisierend, wobei ihr Blick an Haka hinab glitt.
Haka grinste sie an. "Das denken die Schüle bei mir auch nicht, dass ich nett sein könnte", er verdrehte die Augen. "Du machst dich gar nicht lächerlich", sagte er mit viel ernst in der Stimme. "Du bist echt toll, so wie du bist."
"Ich weiß nicht, manchmal vergleiche ich mich zu sehr", gestand sie und kaute nachdenklich auf ihrer Mundhöhle herum. Eine komische Angewohnheit, die sie nie losgeworden war. "Entweder könnte es zu kitschig sein oder zu einfältig, aber ich versuche es." Sie bewegte ihren Mund zu seinem Ohr und flüsterte: "Tu es à moi le plus cher sur tout le monde." Die Übersetzung folgte sogleich in ihrem Kopf. Du bist mir das Liebste auf der ganzen Welt.
Haka blieb nichts anderes als zu lächeln bei ihren Worten. Er küsste sie nochmals und blickte dann nach draußen. "Ah es wird endlich dunkel", sagte er lächelnd. "Wollen wir einen Spaziergang machen und dabei uns auf den Weg zurück zur Academy machen?", er sah auf die Uhr und das Café würde gleich schließen.
"Meinetwegen", antwortete Manami mit etwas leiser Stimme. Sie stellte sich hin, den Stuhl zurück und legte die Hälfte des Preises für den Kuchen auf den Tisch, da sie sich ihn mit Haka geteilt hatte. "Dunkelheit ist ja wie geschaffen für unsere Natur." Sie strich sich mit der Zunge abwesend über die Reißzähne, obwohl sie nicht auf Blut aus war.
Haka nahm das Geld, dass die dort hingelegt hatte und legte den vollen Preis auf den Tisch. Das Geld schob er in ihre Hand, während er ihre andere Hand ergriff und zusammen gingen sie hinaus. Langsam schlenderten sie durch die Straßen, machten hier und dort halt um den Mond zu beobachten. Als sie das Schulgelände erreichten hiel Haka sie noch kurz vor dem Tor zurück und zog sie dicht an sich um sie zu küssen. "Endlich habe ich jemanden in meinem trostlosen Leben gefunden", sagte er und das funkeln des Mondes verstärkte nur das Funkeln seiner Augen.
"Dein Leben ist doch nicht trostlos", sagte Manami verwirrt. "Alleine schon Lehrer zu sein, ist doch eine sinnvolle Aufgabe, auch wenn die Schüler es nicht so sehen." Sie zog noch kurz an ihrem weinroten Kleid herum, bevor sie sich unsicher selbst umarmte. "Erlaubt... Kaien das eigentlich, wenn Kollegen sich näher kommen? Anderswo ist so etwas verboten und man muss sogar den Job wechseln."
Haka sah sie an und strich ihr übers Haar. "Jetzt ist mein Leben nicht mehr trostlos. Ewig leben, ohne jemanden zu haben, für den es sich lohnt zu leben, nenne ich trostlos", er zwinkerte. Dann zog er eine Augenbraue hoch. "Nun, ich hatte bei Kaien schon immer einen Stein im Brett", er zwinkerte nochmal, "ich denke nicht, dass er etwas dagegen haben wird", sagte er und legte einen Arm um ihre Schultern um sie nun auf das Gelände zu führen.